Soziales

Müll achtsamer behandeln

Sie heißt Thea Marie Eilers, ist 14 Jahre alt und wohnt bei Paderborn. Sie liebt die Natur und versteht nicht, warum die Menschen so verschwenderisch damit umgehen. Die Umwelt zu verbessern, ist ihr Anliegen.

Das Müllprojekt besteht seit ungefähr einem Jahr und trägt das Motto „Jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich.“ Die Botschaft: wenig Müll produzieren und achtsamer mit den Rohstoffen umgehen.

Aus diesem Grund hat sie ein Müll-Projekt auf die Beine gestellt. Alles was ihr an noch brauchbaren Dingen in die Hände kommt, wird sofort weiter verarbeitet zu kreativen Nützlichkeiten. Aus Altpapier wie Zeitschriften, Werbeplakaten, Kalender, Zeitungen und Schnürsenkel bastelt sie Lesezeichen, Täschchen, Briefumschläge, Postkarten, Schuhe und Umhängetaschen mit Motiven von Sonnenuntergängen, Flusslandschaften, Blumen oder Eisvögel. Jedes Motiv ist anders und einzigartig.
Meistens aus der Mülltonne gefischt, findet sich dort noch Gutes und Verwertbares. Alles entsteht mit 100% iger Handarbeit Ruhe, Fingergeschicklichkeit, Zeit und vor allem Geduld. Das entspannt nach der stressigen Schule. Die Idee hat sich erst langsam entwickel. Thea Maria dazu: „Mich interessierte es, wie ein Briefumschlag von innen aus sieht und faltete ihn auseinander. Dann kam mir der Einfall, es nachzumachen. Doch aus Welchem Material? Das Nächstgelegene war der Abfall.“

Weitere Informationen unter: Thea Marie Eilers, Schloss Hamborn 51,               33178 Borchen, e-mail: tmeilers@gmx.de
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An einem Samstag im Gemeindehaus von Reelkirchen, Kreis Lippe, NRW, sitzen viermal im Jahr 10-15 Frauen zusammen: sie bringen ihre eigenen Nähmaschinen mit und setzen ihr Talent ein. Genäht werden bunte Taschen im Patchwork-Stil- für einen guten Zweck!
Die 66-Jährige Holländerin Treny Wildeboer hat 2008 die Aktion ins Leben gerufen; sie selbst ist ehemalige Brustkrebspatientin. Nach einer Operation im Jahre 2008 erwachte sie mit 5 sogenannten Drainageflaschen am Körper, Behältnisse, in denen Wundwasser aufgefangen wird. Diese Fläschchen sind teilweise 6 Monate im Einsatz, schränken aber die Bewegungsfreiheit ein. Um diese zurück zu erlangen nahm sie eine graue Baumwolleinkaufstasche, um die Flaschen mit sich tragen zu können und  beide Hände frei zu haben. Da diese nicht gerade hübsch anzuschauen war, nutzte sie dann eine selbstgenähte Tasche im Patchwork-Stil. Ihre Bettnachbarinnen waren begeistert von dem Design und der Tatsache, dass die Tasche so bunt und schön anzusehen war.
Treny besiegte den Krebs, die 8-Stunden-Operation wurde von Prof. Dr. med. Audretsch in der damaligen Brustkrebsklinik von Gerresheim, in der Nähe von Düsseldorf, durchgeführt. Prof. Dr. med. Audretsch ist weltweit aktiv und bekannt für seinen Kampf gegen den Brustkrebs. Als er die Tasche von Frau Wildeboer sah, war auch er begeistert. Mittlerweile ist er Chefarzt im Marien Hospital Düsseldorf. Die Taschen, die die Näherinnen unentgeltlich herstellen werden in seine Klinik geschickt- als Spenden.
Jede Tasche ist ein Unikat, fast alle sind im Patchwork-Stil, wer sich mit Patchwork nicht auskennt schneidert sie, mit liebvollem Blick fürs Detail, aus ganzen Stoffstücken. Sie haben am Verschluss nur einen Knopf, oder eine Schnürung zum zuziehen, damit die Schläuche der Drainageflaschen ungehindert hinausführen können. Mit ihren bunten Farben spenden sie Trost, positive Gedanken und das Gefühl, dass jemand, der einen nicht kennt, beisteht. Sie spenden Licht in einer dunklen, traurigen Lebensphase. In jeder Tasche befindet sich außerdem ein kleines Kärtchen mit schönem Spruch darauf und dem Namen der Näherin. Diese Kärtchen erhält Treny Wildeboer von zwei ebenfalls freiwilligen Helferinnen aus Blomberg.
Die Patientinnen im Marien Hospital dürfen sich nach ihrer Operation eine eigene Tasche aussuchen, die sie nach der Behandlung behalten dürfen. Seit 2008 wurden bereits über 2000 Taschen nach Düsseldorf geschickt- über 2000 Frauen haben die tröstende, positive Kraft von Treny Wildeboer und ihren freiwilligen Mitarbeiterinnen erhalten.
Wer sich bedanken möchte kann dies auf der Station tun: dort steht ein Spendentopf. Der Betrag wird in die Brustkrebsforschung investiert. Es wird an „zebra- Zentrum für Brustgesundheit und Brustangelegenheiten“ geschickt, die Treny Wildeboer auch das Porto bezahlt, da sie dies sonst aus eigener Tasche bezahlen würde. Treny selbst nimmt aber kein Geld für die Taschen an, selbst wenn man es ihr anbietet. Sie verschickt die Taschen nur als Spenden. Sie selbst sagt, dass sie jeden Tag als Geschenk sieht, und, dass Geld nicht das Wichtigste im Leben ist.
Wenn Sie von der Idee von Treny Wildeboer genauso begeistert sind, wie wir, können Sie ihr Spenden schicken: benötigt werden Knöpfe, Betttücher und bunte Stoffe. Sie können auch mit der Nähanleitung selbst Taschen designen und diese dann an Frau Wildeboer schicken. Alle Spenden gehen an folgende Adresse:
Patchwork tut der Seele gut! Treny Wildeboer, Reckenbruch 7b, 32825 Herrentrup
Mehr Informationen finden Sie auch unter http://www.trenystaschen.blogspot.de/
Machen Sie mit! Haben auch Sie eine gute Tat verbracht, oder jemand, den Sie kennen und möchten, dass wir darüber schreiben, dann melden Sie sich bei uns in der Redaktion. Aktion: Von dem Leser für den Leser!  (Adresse siehe unter Impresseum, Seite 3)
Fotos: © Johanna TyssenTrenys Atelier
Wir bekamen den Tipp, dass Treny Wildeboer ganz besonders gemütlich wohnt; natürlich  haben wir ihr daraufhin einen Besuch abgestattet. Am Rande Reelkirchens finden wir das ruhig gelegene Häuschen, das zu einem alten Bauernhof gehört.
Schon der Vorgarten hat einen ganz besonderen Charme, ein Hochbeet, verschiedene Feldwerkzeuge an der Wand, an denen sich Pflanzen hochranken. Wir bemerken bereits hier: uns wurde nicht zu viel versprochen! Nachdem Frau Wildeboer uns hineinbittet bemerken wir zuerst die besonderen Möbel: dunkles Holz im Zusammenspiel mit vielen bunten Dekogegenständen.
Die Küche ist aus alten und neuen Möbeln zusammengestellt. Zumeist ist die Einrichtung selbst lackiert. Liebevoll drapierte Dekoration erzeugt eine Wohlfühl-Atmosphäre Wir sind beeindruckt und lassen uns das Wohnzimmer zeigen. Auch hier finden wir diesen Stil wieder, der soviel Harmonie und Geborgenheit ausstrahlt.
Nach dem Erdgeschoss gehen wir in das erste Stockwerk, in Trenys Reich- hier ist ihr Atelier. Unzählige Stoffe lagern in Schränken und Regalen. Der Blick aus dem Fenster ist mehr als nur inspirierend; wenn Treny an ihrer Nähmaschine sitzt sieht sie Felder bis zum Horizont, kleine Wäldchen, aber vor allem das wunderschöne Lipperland.
Nachdem wir uns den wundervoll gestalteten Garten zeigen lassen haben ist der Eindruck perfekt: ein ganz besonderes Heim einer ganz besonderen Frau!

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Grenzüberschreitend
„Luculus“: Die Integrative Akademie Himmelreich ist Partner eines spannenden Projekts Speisen, die sie nicht kannten, und Betriebe, die ganz anders arbeiten: „Luculus“ hat sich zum Ziel gesetzt, deutsche und französische Mitarbeiter mit Behinderung im Hotel- und Gaststättenbereich beruflich zu qualifizieren, um den Arbeitsmarkt in der Region Oberrhein zu beleben. Die Integrative Akademie Himmelreich, das Centre de Harthouse und das Relais AVS aus Molsheim beteiligen sich an diesem Netzwerk, das im Rahmen des Interreg-IVProgramms von der EU gefördert wird. Seit 2010 lernten rund 70 TeilnehmerInnen mit Behinderungen „in der Küche des Nachbarn“ mehr über die beruflichen Besonderheiten des jeweils anderen Landes. Die Teilnehmer werden von den Partnern Relais AVS und Himmelreich, die beide über eine Zentralküche verfügen, in die Grundtechniken und Kenntnisse, die für einen Mitarbeiter im Gastgewerbe relevant sind, eingeführt. www.hofgut-himmelreich.de, Mitglied im Verbund der Embrace Hotels. www.embrace-hotels.de
Neu bei Embrace: Green City Hotel Vauban
Nachhaltiges Konzept. In Freiburg trifft moderne Architektur auf soziale und ökologische Ansprüche. Direkt am „Eingangstor“ zum ökologischen Vorzeigestadtteil Vauban gelegen, fügt sich das Hotel mit einer Fassade aus natürlich begrünten Holzlamellen perfekt in das Stadtbild ein. Die 48 Doppelzimmer und eine Familiensuite verfügen über ein modernes Design mit viel Naturholz – und einen Blick auf den Schönberg oder den Lorettoberg.