Streuobstwiese Baden-Baden

Die Heilkraft des Apfels: Natürlich von alten Bäumen und ohne Chemie

Streuobstwiese Baden-Baden
Streuobstwiese Baden-Baden

Der Naturheilverein Baden e.V. rettete 3 Tonnen Äpfel von der Streuobstwiese zusammen mit Freunden und dem Verein Foodsharing, um sie zu einem gesunden Apfelsaft zu verarbeiten, der nun das ganze Jahr zur Verfügung steht.

Äpfel ernten – eine Gemeinschaftsaktion um LEBENS-MITTEL zu retten!

Äpfel ernten
Äpfel ernten

Wie alles anfing:

Im August 2021 wurde dem NHV eine verwilderte Streuobstwiese von 11000 qm und 50 Apfelbäumen zum pachten angeboten. Die Bäume hingen voller Äpfel und jede Minute fiel ein Apfel herunter. Doch der Zugang zu den Äpfeln war mit hohem Gras zugewachsen und erschwerte das Sammeln, es war zu spät zum mähen, denn viele Äpfel lagen schon unter den Bäumen, verschwunden im tiefen Gras. Auf dem Flohmarkt erstanden wir für wenig Geld das notwendige Werkzeug, eine alte Sense bekamen wir geschenkt und schlugen damit die ersten Wege frei.

Sensen im August 2021

Wildkräuter gefunden beim Sensen

Aber nicht nur Äpfel dienen der Gesundheit, auch  Heilpflanzen und Wildkräuter, die auf der Streuobstwiese wachsen, stehen uns ganzjährig zur Verfügung. So hat unsere ausgebildete Kräuterfrau Vera schon folgende Kräuter ausfindig gemacht: Beinwell, Huflattich, Rainfarn, Wiesenbärenklau, Gundelverbene, Ackerkrautdistel, Labkraut, Spitzwegerich, Ackerminze, Schafgrabe, Nachtkerze, Ringelblume, Weißdorn, Brennessel, Meerettich,  Kamille und vieles mehr. Da die Kräuter auf der verwilderten, oberen Terrasse gefunden wurden, mussten diese zuerst einmal vorsichtig durch die Sense entfernt werden, um im Frühjahr  in einer neuen Ordnung verpflanzt zu werden, so sind eingekreiste, kleine Beete angedacht mit Namensschilder, damit die Kinder lernen Wild – und Heilpflanzen zu erkunden. Dazu gibt unsere Kräuterfrau einen entsprechenden Unterricht.

Vera
Einrichten einer Feuerstelle zum Wärmen und Essen durch Peter, Feuer-und Sensenmann

Das Herrichten vom oberen Terrassenbereich

Wer arbeitet muss auch essen und darf sich zwischendurch ein wenig ausruhen. Alle arbeiten ehrenamtlich, jeder bringt zum essen und trinken etwas mit. Gespräche und Apfelkuchenrezepte werden ausgetauscht.

September 2021: Die Ernte beginnt – die Äpfel hängen bis zum Boden

Die Apfelgöttin IDUN wird geehrt, als Dank für eine gute Ernte

Idun bedeutet „die Erneuernde oder Verjüngende“ und ist in der Mythologie „die Göttin der Jugend und Unsterblichkeit!“ Sie ist die Hüterin der goldenen Äpfel, ihr Baum ist der Apfelbaum.

Die Erntehelfer rücken an

Wir haben gemeinsam 1200 Flaschen Apfelsaft geerntet, davon gingen 600 Flaschen an Foodsharing und dem Kinderhaus Löwenzahn, die restlichen 600 Flaschen gingen an die Erntehelfer zum Selbstkostenpreis und ein kleiner Rest zum Verkauf.

Abtransport zum Saften nach Gaggenau
Besuch aus der Nachbarschaft:

Winzer Emil Kopp begrüßt uns mit einer guten Flasche Grauburgunder. Philosophisches Gespräch unter den Apfelbäumen.

Produkte aus der Streuobstwiese werden verkauft bei „EMMA UNVERPACKT“ in Lichtental, Schafbergstr. 8, Tel. Nr. 07221-99992

https://www.unverpackt-baden-baden.de/

oder demnächst auf dem Markt!

Äpfel
November 2021: Die Streuobstwiese ruht sich aus

Die Bäume erholen sich. Nun folgt der Baumschnitt.

Der Rest der Äpfel ist für die Wildschweine, die auch ein Teil der Streuobstwiese sind.

Streuobstwiese zum Schutz der Tiere

Auch Tiere brauchen den Schutz der Streuobstwiese, so sind Dornenhecken, die reichlich auf dem Grundstück vorhanden sind und zurückgestutzt werden müssen eine Heimat für  viele Vogelarten, z.B. Neuntöter, Amseln, Golddammer, Zaunkönige, Buchfink, Dorngrasmücke, Steinkauz, je nach Region. Aber auch das Wildschwein bedient sich nachts der herumliegenden Äpfel.

Für andere Tiere ist die Streuobstwiese ebenfalls ein wichtiger Lebensraum z.B. Gliederfüßer. Dazu gehören Insekten wie Bienen oder Käfer, Krebstiere wie die Assel, Tausendfüßer und Kieferklauenträger wie Spinnen und Weberknechte. Mehr als 1000 Arten von Gliederfüßern kommen in diesen Wiesen teilweise vor. Mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten leben auf der Streuobstwiese.

Bienen erhalten.

Im Frühjahr ist die Aussetzung von einem Bienenstock geplant, mit der dazugehörigen Bienenwiese, die auch Nahrungsquelle für viele Insekten wie  Hummeln und Kleintiere sind. Dazu kaufen wir einen Bienenwiesen Samen, bestehend aus Ringelblume, Kornblume, Salbei, Kapuzinerkresse, Klatschmohn, Malve und Schmuckkörbchen.

Den Honig bieten wir dann auf unserem geplanten Herbstfest 2020 an und möchten ihn dann auch mit unserem Logo vergolden.

Machen Sie mit!

Möchten Sie auch ein Teil der Streuobstwiese sein und ehrenamtlich helfen, dann melden Sie hier Ihre Mitgliedschaft an: https://naturheilverein-baden.de/mitgliedsantrag/https://naturheilverein-baden.de/mitgliedsantrag/

Fotos (c) Greta Hessel